Unsere Aufenthalte in Portugal sind in der Regel eine Mischung aus Homeoffice im Hotel, spannenden Terminen vor Ort, einer Vielzahl an Aha-Erlebnissen und jedes Mal aufs neue der Erkenntnis, dass wir mit Menschen zusammen arbeiten – nicht nur mit Firmen.
Dass sich die Textilindustrie in Portugal über die Jahre erhalten hat und nicht nach Asien überführt wurde, ist für uns in ein Glücksfall. So haben wir die Möglichkeit, alle unsere Produkte mehr oder weninger vor der Haustür fertigen zu lassen. Und die Textilindustrie in Portugal ist so vielschichtig, dass wir hier vom Basic T-Shirt bis zum technischen Funktions-Zip-Pullover alles fertig können.
Denn jede Näherei und jeder unserer Partner ist auf einen bestimmten Bereich spezialisiert. Wenn wir also nach Portugal reisen, besuchen wir nicht eine Firma und einen Ansprechpartner, sondern aktuell neun unterschiedliche Produzenten.
Jeder Termin ist auf seine Art besonders und wir lernen unsere Ansprechpartner und ihre Arbeitsweisen jedes Mal besser kennen. Bei manchen Terminen wissen wir schon im Vorhinein, dass der Besprechungstisch bereits nach 10 Minuten übersät mit Garn-Vorschlägen und Farbkarten sein wird und wir uns bemühen müssen, den Überblick zu bewahren. Bei anderen wird erst ein Mal Kaffee getrunken, übers Wetter und unseren Portugal Aufenthalt gesprochen. Dann spaziert man gemütlich in die Näherei und prüft die aktuell laufenden Projekte. Aber überall sind wir immer wilkommen und genau das ist es, was die persönliche Zusammenarbeit so besonders macht und uns jedes Mal wieder motiviert an unserem Projekt Adele Bergzauber weiter zu arbeiten.
Dass wir gleichzeitig mit so vielen unterschiedlichen Partnern Arbeiten liegt daran, dass sich all unsere Partner auf einem bestimmten Bereich der Textilindustrie spezialisiert haben. Die Denim-Näherei, die unsere Jeans und Cordhosen produziert, hat einen ganzen Fuhrpark an Nähmaschinen, die schwere Stoffe verarbeiten. Unser T-Shirt Produzent wiederum nutzt industrielle Overlock Maschinen, welche Fäden zu erlastischen Nähten verschlingen und der Hemdenproduzent Doppelsteppstich-Maschinen für gerade starke Nähte.
Bei einem unserer neuesten Partner, einer Firma die sehr technische Stoffe verarbeiten kann, gibt es wiederum einen ganzen Raum, in dem unterschiedlichste High-Tech Maschinen stehen: Ein großer Laser-Cutter, für den Zuschnitt. Ein hoch moderne Transferpresse, die mittels Hitze und Druck Logos auf Stoffen verewigt. Und mitten drinnen eine sehr kompetente Chefin dieses Fuhrparks, die sich um all unsere Anliegen kümmert. Holger frägt, ob es nicht -grundsätzlich- möglich sei, unsere Ösen in geklebter Form zu erhalten. Zack, bumm. Der Stoff der Kapuze wird mittels Laser zugeschnitten, vorgefertigte Ösen aus matt schwarzer Folie werden aus der Schublade gezogen und mit Druck und Hitze aufgebracht – fertigt ist das Test-Piece.
Das Schöne bei diesen Besuchen ist, dass wir dabei vor allem die Menschen hinter den Maschinen kennenlernen. Nicht nur unsere Ansprechpartnerinnen, sondern die Schnittmacherin, die Musternäherinnen, die Kollegin, die sich besonders gut mit Stickereien auskennt, etc. Sie alle haben so wie die Firmen ihr Fachgebiet. Und sind Meisterinnen ihres Faches.
Dieses Mal haben wir uns vor allem auf die Schnitte jener Prototypen konzentriert, die wir letzten Herbst entwickelt haben. Von der Idee bis zum 1. und 2. Prototypen kann es teilweise sehr lange dauern und vor allem in Bezug auf den Schnitt ist es wichtig, diesen möglichst zu Beginn des Prozesses zu optimieren. So haben wir bei fast allen Terminen die Schnittmacherin dazu gebeten. Oftmals geht es nur um Kleinigkeiten, ein bisschen Stoff weniger an den Armlöchern, ein paar Zentimeter mehr am Rücken, etwas mehr Spielraum am Oberschenkel oder eine größere Tasche. Der Vorteil des persönlichen Termins mit der Schnittmacherin ist, dass sie mit ihrem geschulten Auge schnell erkennt, was zu tun ist.
Bei unserem aktuellen Portugal Aufenthalt haben wir vor allem gelernt, dass Schnittmacherinnen immer sehr selbstsichere, kompetente, schwungvolle und zielsichere Personen sind. Jede Einzelne hat uns auf ihre Art begeistert. Nun warten wir gespannt auf die nächsten Prototypen mit den umgesetzten Änderungen.
Damit der Portugal Flair nicht zu kurz kommt, gibt’s hier noch ein paar Eindrücke der Work-Life Balance:
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