Die Winter im Allgäu sind mittlerweile sehr unberechenbar und Anfang Dezember hat man in der Regel keine Ahnung, ob man in ein paar Wochen auf Ski oder mit Kletterschuhen unterwegs sein wird. Da macht es Sinn, sich vielseitig aufzustellen und für alle Wetterkapriolen gerüstet zu sein – aus sportlicher Sicht gesehen.
Google Fotos hat ja so eine schöne Erinnerungsfunktion – “den Moment noch ein Mal erleben” oder auch “2 Jahre ist es her”. Und der 6. Januar ist hier immer ein guter Indikator, wie vielseitig die ersten Januar-Tage die letzten Jahre waren.
Denn das Allgäu ist weit entfernt von Schneesicherheit und wenn man nicht auf weißen Pistenstreifen inmitten grüner Wiesen herumrutschen möchte oder ein Indoor-Hometraining Center besitzt, macht es um diese Jahreszeit Sinn flexibel in Bezug auf die Auswahl des Sportgerätes zu sein.
Da ist es umso schöner, dass wir in den letzten Jahren unser Portfolio an ausgeübten Sportarten noch erweitert haben. Laufen bzw. Berglaufen und Klettern sind zwei unserer Standardsportarten. Wenn das Wetter im Winter also nicht “winterlich” genug ist, schnüren wir die Schuhe und geniessen unsere heimischen Berge so wie im Herbst zu Fuß. Oder Klettern eine leichte Mehrseillänge, wenn dann noch dazu strahlender Sonnenschein angesagt ist und der Zustieg ins Klettergebiet einfach möglich ist ohne im tiefen Schnee zu versinken.
Sollte es eiskalt sein, ohne Schnee, haben wir eine kleine Grundausrüstung zum Eisklettern und können so auch mal einen Tag unsere Abenteuerlust stillen. Wobei wir dann keine wilden Wasserfälle klettern, denn dafür braucht es viel Übung, sondern hier in den heimischen Gefilden unsere Plätzchen wissen, an denen wir sicher klettern können 😅.
Wobei die Mehrseillänge in Tannheimer Tal vor gut einem Jahr in Bezug auf strahlende Gesichter definitiv ganz weit vorne liegt – Eisklettern hat gegen so viel Sonnenschein und warmen Fels keine guten Chancen.
Und laut Holger gab es ja auch Mal diese Jahre, in welchen es am 26. Dezember zum Schneien begann und bis zum Ende der Ferien nicht mehr aufgehört hat. Das mit dem 26. Dezember ist zwar schon länger nicht mehr passiert, aber wir haben zumindest den Beweis, dass es auch in den letzten 2 Jahren gute Skitage am 6. Januar gab – laut unserer Google Fotos Timeline. Sowohl im Corona-Skitouren Winter, als auch im Corona Masken Winter😃.
Und so schön das Klettern und Laufen auch sein mag, wir freuen uns rund um den Jahreswechsel am meisten über Neuschnee!
Und immerhin – es hat auch dieses Jahr wieder am Samstag, 6. Januar zu schneien begonnen. Für die Urlauber vielleicht ein bisschen zu spät – für uns aber genau richtig. Nach einer zwei wöchigen Durststrecke haben wir also unsere Tourenski wieder ausgepackt und sind losgezogen.
Was uns aber die letzten Jahre bei Weitem am meisten bereichert hat, ist der Fakt, dass wir seit einigen Jahren Skating Ausrüstung besitzen. Denn das Langlaufen ist nicht sehr zeitaufwändig – man kann sportlich gesehen in einer Stunde richtig etwas leisten und es braucht weder Neuschnee oder besonders viel Schnee.
Das Langlaufen haben wir eigentlich durch Zufall begonnen: geschuldet einem Trip nach Lappland, den wir 2018 gewonnen hatten. Dabei ging es für uns für ein paar Tagen in den Norden Finnlands, in die Region rund um den Winterportort Yllas. Samt Schlittenhundeausfahrt und Eishotel. Ein sehr besonderer Gewinn🐕🦺🥶. Am Ende der Gewinnspielreise waren wir noch 4 Tage in einer kleinen Hütte in Äkäslompolo direkt an einem riesigen Loipennetz – und mangels anderer Alternativen jeden Tag stundenlang mit den Skatingski draussen unterwegs. Ein Plätzchen, an welches wir diesen Sommer nochmals mit den Rädern zurück gekehrt sind und welches wir jedem, der Mal eine Pause braucht nur sehr ans Herz legen können. Vor allem im kalten, dunklen Winter beim Langlaufen und Sauna geniessen.
Zurück im Allgäu waren wir damals voller Elan und haben uns eigene Ausrüstung zugelegt. Und seitdem ersetzt bzw. ergänzt das Langlaufen unser Lauftraining im Winter. Wenn die Bedingungen nicht mehr gut sind, um auf Trails abseits geräumter Wege Laufen zu können, kann man in der Regel gut Langlaufen.
Und so erkunden wir nun seit ein paar Jahren die Loipen im Allgäu, Kleinwalsertal und Tannheimer Tal. Je nach Schneelage nutzen wir die nahegelegenen Loipen für eine kleine Runde vorm Büro. Denn es gibt nichts Schöneres, als bereits morgens unterwegs zu sein und danach mit einer großen Tasse Kaffee in der Hand eure Frage-Emails zu beantworten☕🤩. Eine kleine Runde auf der Loipe lässt sich auch gut in den Tag einbauen, ohne dass man extra weit Autofahren muss oder im Schigebiet unterwegs sein darf. Und der große Bonus des Morgens ist, dass die Loipe in der Regel frisch präpariert und einsam ist.
Oder wenn es die Arbeit und Zeit zulässt, fahren wir auch gerne Mal in die angrenzenden Täler und erkunden neue Loipen. So haben wir zum Beispiel gerade zum ersten Mal die Schwende Loipe im Kleinwalsertal besucht. Sie führt von Außerschwende bis an den Hörnlepass, mit schönen Blicke auf die Walsertaler Berge und auf jeden Fall genug Steigung, um als gutes Training durchzugehen.
Das Langlaufen ermöglicht dabei seine Heimat wieder mehr kennen zu lernen. Die Loipen verlaufen einfach über Wiesen und durch verschneite Waldflächen, oftmals an Stellen an denen im Sommer kein Wanderweg verlaufen würde. Und auch die Blicke sind immer wieder anders. So oft schon waren wir zum Skifahren im Walsertal, doch zum Beispiel die Schwendeloipe hat uns nun wieder einen ganz neuen Blick auf die umliegenden Gipfel erlaubt.
In dem Sinne freuen wir uns besonders, dass der frühe Schneefall im Dezember uns dieses Jahr die Möglichkeit gegeben hat auch über die Feiertage draussen sportlich unterwegs zu sein. Mit dem gewissen “Winterfeeling” und der Freude, immer wieder eine neue Ecke des Allgäus und der angrenzenden Täler erkunden zu können.
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