Kleidung zu designen und herstellen zu lassen hat ganz viele unterschiedliche Aspekte. Einerseits hat es viel mit Kreativität und Vorstellungsvermögen zu tun, andererseits gilt es auch die Grundregeln der Schneiderkunst zu verstehen. Bei unserem Flanellhemd sind wir aktuell in der „heißen Phase“. Schnitt und Passform sitzen schon, nun geht es nur mehr um die Detailabstimmung und somit auch um einen spannenden kretaiven Aspekt. Ein besonderes Detail eines Hemdes ist der Innenstoff, den wir nun zum ersten Mal selbst designen.
In der Rückenpartie, sowie in den Ärmelumschlägen wird bei Hemden in der Regel ein Stück Kontrast-Stoff vernäht. Oftmals wird hier ein schlichtes Fischgrät-Muster genutzt. Für unser neues Hemd wollen wir einen eigenen Stoff designen. In einem ersten Schritt stellen wir Kontakt zu einem Stoffhersteller bzw. einer Stoffagentur her, die Stoffe für Hemden anbietet. Es gilt den passenden Stoff, entsprechend unseren Qualitätskriterien, zu finden. Bei den Biobaumwoll-Stoffen gibt es wie immer eine begrenzte Auswahl. Für unseren Einsatzzweck stellen sich zwei Optionen als passend heraus, nach der Frage des Herstellungslandes bleibt dann nur mehr eine Option über. Einer der Stoffe wird in Portugal, der andere in China gefertigt.
So fällt die Wahl des Stoffes immerhin leicht.
Für die Wahl des Musters sammeln wir unterschiedlichste Ideen, von Pflanzenmustern, über Bergsilhouetten bis hin zu Höhenlinien. Am Ende zeichnet Holger dann sein eigenes Muster, integriert unseren Wohnwagen, unsere Wanderstiefel und Symbole, die für uns den Holzfäller-/ Waldlook des Flanellhemdes repräsentieren.
Das Muster muss sich dann immer wieder wiederholen, man erstellt einen sogenannten seamless pattern, um am Ende ein nahtloses Druckergebnis auf der vollen Breite des Stoffes zu bekommen.
Die Druckerei schickt uns ein großes Stück Stoff, bedruckt mit unserem Muster zur Freigabe zu. Wenn wir diesen strike off bestätigen, geht der Stoff in den Druck und wird dann direkt an unsere Hemdenmanufaktur geschickt – alles innerhalb Portugals. Wir geniessen es, hier mittlerweile so kurze Wege zu haben.
Unsere Hemdenmanufaktur näht uns als letzten Schritt mit den finalen Stoffen noch ein Pre Production Sample (PPS). Das PPS bestätigt nochmals den Schnitt sowie die besprochenen Details und es lässt auch Rückschlüsse darauf zu, wie sich der Stoff in der tatsächlichen Produktion in Bezug auf Verarbeitung und Schrumpfung verhält. Nach Freigabe des PPS geht das Hemd dann endlich in Produktion.
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Englischer geht's wirklich nicht. Aber vielleicht ist es auch nur der Kontrast zu den Wochen davor in Spanien, der uns das denken lässt?
Gibraltar ist auf jeden Fall einen Abstecher wert. Vor allem natürlich um im Pub ein Guinness zu trinken, die typischen englischen Highlights (wie Doppeldecker, Telefon-Zellen und Litter-Boxen) zu sehen und dann noch einen Blick nach Nordafrika zu werfen.