Sobald ich bei unserer Gürtelmanufaktur durch die Türe laufe, fühle ich mich zurückversetzt in meine Kindheit – in die Werkstatt meines Opas. Zugegeben, Opas Werkstatt war im Keller, es gab kein Tageslicht und die Werkstatt war winzig im Vergleich zu unserer Gürtelmanufaktur – aber die Parallelen sind trotzdem eindeutig.

An den Wänden ist das gesamte Werkzeug fein säuberlich angebracht. Jede Zange, jedes Stanzwerkzeug, jedes Einzelteil hat seinen Platz. Die Umrisse der Zangen sind auf den Spanplatten aufgemalt, genau wie damals bei meinem Opa. An einer Wand sind um die 100 Plastikboxen aufgestapelt, fein säuberlich beschriftet mit den Namen der Kunden. Dort werden die Prägewerkzeuge aufbewahrt. Alles hat seinen Platz. Und alles wird Schritt für Schritt in Handarbeit bearbeitet.

In der Luft liegt ein Geruch nach Arbeit, Staub und Maschinen. Und genau wie in der Werkstatt meines Opas gibt es eine Vielzahl an Maschinen, die in der Regel alle genau ihre eine Aufgabe haben. An der ersten Maschine werden die großen Lederteile in einzelne Gürtel aufgeteilt. An der nächsten werden dann die Gürtel auf die jeweilige Länge zugeschnitten. Aus kleinen “Abfällen”, die beim Zuschnitt anfallen, werden Schlaufen gefertigt, die den Überstand des Gürtels halten. Möglichst alle Teile werden verwendet, so entsteht kaum Abfall.

ndWieviele Arbeitsschritte in einem einzigen Gürtel stecken, haben auch wir erst verstanden, als uns jeder einzelne Arbeitsschritt erklärt und vorgeführt wurde. So wird zum Beispiel die Dicke der Schlaufen gemessen und angepasst, die Seiten der Gürtel werden von Hand bemalt und jeder Gürtel wird einzeln geprägt. Hier wird sowohl die kleine Schlaufe mit unserem Schriftzug geprägt, als auch unser Logo wird auf das Ende des Gürtels aufgebracht.

Anders als in den Nähereien ist das Gürtel-Geschäft eine sehr männliche Angelegenheit. In unserer Manufaktur arbeiten im aktiven, handwerklichen Teil nur Männer. Warum das so ist, konnte uns nicht einmal unser Ansprechpartner Pedro genau erklären – hat wohl mal wieder was mit Traditionen zu tun.

Insgesamt ist es eine sehr schöne Arbeit und man hat am Ende ein echtes, handgefertigtes Produkt in der Hand.

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Englischer geht's wirklich nicht. Aber vielleicht ist es auch nur der Kontrast zu den Wochen davor in Spanien, der uns das denken lässt?

Gibraltar ist auf jeden Fall einen Abstecher wert. Vor allem natürlich um im Pub ein Guinness zu trinken, die typischen englischen Highlights (wie Doppeldecker, Telefon-Zellen und Litter-Boxen) zu sehen und dann noch einen Blick nach Nordafrika zu werfen.

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