Unsere Reisen nach Portugal versuchen wir zeitlich immer so optimal zu legen, dass wir vor Ort Prototypen besprechen, aktuelle Produktionen besuchen oder fertige Produkte abnehmen können. Dieses Frühjahr durften wir bei der Produktion unsere neuen Flanell-Hemden mit dabei sein.

Während der 10 Tage in Portugal haben wir uns sogar zwei Besuche bei der Hemdenmanufaktur gegönnt.

Gleich am ersten Tag unseres Aufenthaltes sind wir vor Ort um die “Pre Production Samples” zu prüfen. Sprich, das letzte Sample vor der Produktion, welches schon mit den Original-Produktionszutaten erstellt wurde. Hier gilt es nochmals die Maße zu prüfen, sicherzustellen, dass die Einsprungwerte (nach dem ersten Mal Waschen) passen und nochmals ein Auge auf die Details zu legen. Passt der Stick, sind die Nähte dort wo gewünscht, sitzt jeder Knopf. Wir schlüpfen beide in das jeweils für uns passende Hemd und gleichen auch nochmals unsere Anmerkungen der letzten Änderungen ab.

Gemeinsam mit der Schnittmacherin messen wir das Hemd nach und prüfen ob die eventuell vorhandenen Abweichungen in der Toleranz liegen (am Ende ist jedes Hemd trotzdem Handarbeit und eine kleine Abweichung der Maße kann es immer geben).

Alle unsere Zutaten für die Produktion sind bereits im Lager eingetroffen und sobald wir das “GO” geben, kann es losgehen. 

Wir sind zufrieden mit den letzten Mustern und geben die Produktion frei. So können wir am vorletzten Tag unseres Portugal Aufenthalts wieder in der Hemdenmanufaktur aufschlagen und beim Zuschnitt und den ersten Schritten der Näharbeiten mit dabei sein. 

Ähnlich wie in der Gürtelmanufaktur werden wir Schritt für Schritt durch die Produktion geführt und uns wird jeder einzelne Handgriff erklärt. Und ähnlich wie bei unseren Gürteln, können wir kaum fassen wieviele Schritte das sind. Die Hemdenmanufaktur, mit der wir zusammenarbeiten ist ein sehr kleines, familiengeführtes Unternehmen. Die Stimmung ist gut, alle wirken zufrieden und stören sich auch nicht daran uns einzelne Schritte im Detail zu zeigen.

Zwei Damen sind für den Zuschnitt zuständig. Sie legen unseren schönen gemusterten Stoff in 15 Bahnen übereinander, um so auf einmal alles zuschneiden zu können. Zuvor wird exakt berechnet, wieviele Bahnen je Größe notwendig sind und die Papier-Schnittteile werden von Hand entsprechend aufgelegt um den Überblick zu bewahren.   

Nach dem Zuschnitt werden die Einzelteile nach Größen sortiert in Kisten aufbewahrt, von wo sie direkt zur ersten Nähmaschine transportiert werden. Es gibt einen ganz genauen Plan – quasi eine Bauanleitung – für die Näharbeiten. Dieses Dokument liegt den Schnittteilen bei und so wissen die Näherinnen an den unterschiedlichen Stationen genau was zu tun ist.

Überwacht wird alles von Oskar, dem Produktionsleiter. Er prüft einzelne Teile, klärt Fragen und ist immer vor Ort. Er kennt auch jeden einzelnen Arbeitsschrit und kann uns so gut durch die Produktion führen. 

An der ersten Nähmaschine werden die “Kleinteile” bzw. unser Innenstoff verarbeitet. Die erste Näherin näht den Innenstoff ins Rückenteil ein, die zweite kümmert sich um die Manschetten an den Armen. Wieder eine andere zeigt uns, wie die Rüschen am Stehkragen des Damenhemdes zustande kommen – so viele Arbeitsschritte!

Bei unserem Besuch sehen wir nur einen Bruchteil der erforderlichen Arbeitsschritte. Dies reicht aber bereits aus, um zu erkennen, dass unsere Hemden wirklich eine Meisterleistung der Schneiderkunst sind. Wir freuen uns sehr, dass sie in einem kleinen Familienbetrieb noch ganz “oldschool” genäht werden, ohne Lasercutter oder anderen Schnick-Schnack. 

Wobei wir genau diesen Schnick-Schnack bei unseren Produzenten für die technische Sportbekleidung sehr zu schätzen wissen. So hat jedes unserer Kleidungsstücke seine eigene Geschichte.

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